Mimi, JX Ranch Einmal Cowboy sein...
"Freizeit im Sattel" 1996



Wie man "seine" Ranch findet:

1992... ich plante meine erste USA Reise. So fing alles an:

Eine sehr große Adressenauswahl bietet die "Dude Ranchers' Association" an. Ich ließ mir einen Katalog schicken, in dem etwa 100 Adressen mit Informationen über die Ranch standen. Lage, Aktivitäten auf der Ranch und in der Umgebung, Anzahl der Gäste, einige Preise. Und da hieß es aufpassen!

Die Ranchwochen kosteten 1993 $550 bis $1.800 (alles inclusive). Ein Preisvergleich lohnt sich also wirklich. Für 2002 wird es allerdings schwer sein, etwas unter $800 zu finden und ich habe Preise von mehr als $2.400 für eine Woche angeboten bekommen!

Zuerst einmal sollte man wissen, was man will. Viehtrieb, Urlaub auf einer Working Cattle / Horse Ranch, Trailreiten auf einer Dude Ranch oder Service pur auf einem Ranch Resort.

Mimi, JX Ranch Auf den working Cattle & Horse Ranches (derzeit $800 - 1.000, aber manche auch weit mehr als $1.000) wohnt man in gemütlich-rustikalen Zimmern oder Hütten, gelegentlich auch im Bunkhouse. Zimmer oder Blockhütte sind oft mit eigenem Bad. Es sind meist nur wenige Gäste auf der Ranch und man nimmt am normalen täglichen Leben der Ranch-Leute teil.
Manche dieser Ranches bieten auch Viehtriebe an (im Frühjahr und Herbst), die sind dann etwas teurer; ca. $900 bis $1.300 pro Woche.

Die nächste Ranchkategorie umfaßt Ranches, auf denen es keine Rinder gibt. Auf den Dude Ranches werden Trailritte ausgerichtet und es gibt neben den rustikalen Wohnmöglichkeiten (aber fast immer mit eigenem Bad) auch schon mal etwas mehr "Luxus", wie Swimming Pool, Hay Rides, organisierte Ausflüge. Aber das Reiten steht im Vordergrund.

Die Ranch-Resorts bieten großen Komfort: Swimming Pool, Tennisplatz, Kinderbetreuung,... und auch reiten. Die Preise für eine Urlaubswoche liegen bei $1.400 bis mehr als $2.000; bei manchen Resorts wird reiten auch extra gezahlt.

Ich schrieb etwa 60 der interessantesten Ranches an. Meist Cattle & Horse Ranches und Dude Ranches, die nicht mehr als 25 Gäste aufnehmen. Nach wochenlangen Recherchen (die Rancher lassen sich manchmal mit der Postbeantwortung etwas Zeit) entschied ich mich für eine Woche Viehtrieb auf Schively (wir brachten 600 Kühe / Kälber von der Farm in Wyoming zu den Ranches in Montana), danach war ich auf Two Bars Seven, einer Cattle Ranch an der Grenze Wyoming / Colorado. Im weiteren Reiseverlauf besuchte ich noch die Covered Wagon Ranch, eine Guest Ranch, von der aus wir herrliche Trailritte in den Yellowstone Nationalpark machten.
Eigentlich wollte ich meine Reise im Süden beenden (New Orleans), aber dann versackte ich in Texas. Auf einer Ranch natürlich.


Noch ein paar allgemeine Infos:

Ranch-Urlaub ist ohne weiteres auch für Anfänger geeignet. Besonders auf den Ranches, die Trailritte organisieren, gibt es auch Ausritte speziell für wenig erfahrene Reiter. Die meisten Viehtriebe sind allerdings nichts für Anfänger, da man oft tagelang 7 bis 10 Stunden im Sattel sitzt und sich auch selbst um sein Pferd kümmern muß.

Bei den Viehtrieben geht es nicht so "komfortabel" zu wie beim Ranchurlaub. Wer also gemütliche Abende am Kamin genießen will sollte eher "stationären Ranchaufenthalt" buchen, sonst landet er im Tipi "mitten in der Prärie", "Badezimmer" am nächsten Fluß.

Die Juni-Wochen und die erste Juli-Woche sind oft relativ früh ausgebucht. Deshalb sollte man rechtzeitig Kontakt zu den gewünschten Ranches aufnehmen, falls man zu der Zeit fahren will.

Oft gibt es Rabatt für die ersten Mai-Wochen.

Mindestaufenthalt ist meist eine Woche (Sonntag bis Sonntag); manche Ranches kann man auch für drei Tage buchen, aber eigentlich ist auch eine ganze Woche noch zu wenig, um das Ranch-Leben kennen und genießen zu lernen. Deshalb lieber nur auf einer Ranch zwei bis drei Wochen buchen als drei Ranches für je eine Woche. Durchreisende, die nur eine Nacht bleiben wollen, sind auf den Ranches meist nicht erwünscht.

Bei Guest Ranches kann man gelegentlich Trailritte buchen, ohne auf der Ranch zu wohnen. Auf alle Fälle sollte man vor Erscheinen anrufen. Einfach reinschneien ist taktlos...

Wer mit der englischen Sprache auf dem Kriegsfuß steht braucht den ganzen Wilden Westen nicht gleich zu vergessen. Es gibt auch Ranches unter deutscher Leitung.

Wem viel daran liegt, daß er seinen Urlaub "wie mit dem eigenen Pferd" verbringen kann, der sollte vorsichtshalber auf den Ranches nachfragen, denn einige Ranches führen den Gästen das gesattelte Pferd zum Ausritt vor. Aus versicherungs-technischen Gründen darf man dort sein Pferd nicht selbst versorgen.

Besonders wer auf Viehtrieb geht sollte mindestens 2 bis 3 Tage vor dem Beginn des Viehtriebs schon in den Staaten sein, damit man auf dem Trail nicht zu sehr mit der Zeitverschiebung zu kämpfen hat. In sämtlichen kleinen und mittleren Städten findet man verschiedene Hotels in der Preisklasse um $30 - 35. Z.B. Econolodge, Super 8, Motel 6... Und in vielen großen Städten gibt es gute Jugendherbergen in der Preisklasse $10 - 25. Eine preiswerte Unterkunft zu finden dürfte also kein Problem sein.

Sehr gute Konditionen für Mietwagen bietet der ADAC, auch für Nichtmitglieder. Wer die USA und Canada ohne Mietwagen bereisen will, der sollte sich beim Reisebüro Pässe für den Greyhound Bus besorgen. Die gibt es preisgünstig für 4 / 7 / 14 / 30 Tage. Und es ist echt billiger, als die Tickets in Amerika zu kaufen. Die Pässe muß man sich unbedingt in Deutschland besorgen. In Amerika sind sie nicht erhältlich!

Zur Frage nach der Garderobe auf Ranch-Urlaub und Viehtrieb:

Der Cowboyhut ist absolut Pflicht! Wer sich das erste Mal die Ohren verbrannt hat, weil er stundenlang mit Basecap in knallender Sonne geritten ist, der wird mir recht geben. Und bei Regen bewährt sich der Cowboyhut ebenfalls. Ein langer Regen-Reitmantel sollte im Gepäck sein. Die bekommt man bei Western Outfittern und (viel billiger!) in Army Stores. Regenjacken sind unpraktisch, da sie zu kurz sind und den Regen nur auf die Hose ableiten. Ponchos sind auf vielen Ranches verboten, weil die Pferde vor den Flatterdingern scheuen können und sie dem Reiter nicht die notwendige Bewegungsfreiheit bieten. Chaps schützen nicht nur vor Dornen und Regen sondern auch bei großer Hitze! Ein Halstuch sollte man immer dabei haben. Die Jeans zum Reiten darf nicht neu sondern muß "gut eingeritten" sein. Ich hatte auch immer eine weiche Jogginghose dabei, falls ich mir doch mal die Knie aufreiben sollte. Absolut bestes "Allheilmittel" bei wunden Stellen: Urin und dann Penatencreme hinterher. Man denkt für 2 Minuten, daß man stirbt, ist aber innerhalb von 5 Minuten völlig schmerzfrei und kann ohne Probleme weiter reiten. Die private T-Shirtsammlung kann man zu Hause lassen, es gibt an jeder Ecke tolle Shirts zu kaufen. Was die weitere Ausrüstung betrifft: eine Wasserflasche sollte man haben und weiche Lederhandschuhe (beides billig in Army Stores). Satteltaschen werden nicht so gern gesehen. Besser sind Pommeltaschen, die vor dem Sattel hängen. Denn da kann man an sein Tagesritt-Gepäck ran und hat trotzdem noch sein Pferd unter Kontrolle. Viele Ranches haben einen kleinen Laden, in dem man etliches Zubehör kaufen kann. Man sollte aber unbedingt nachfragen, wenn man etwas bestimmtes benötigt. Es ist nicht immer alles im Angebot. Und oft bekommt man es in der nächsten Stadt bei einem großen Western Outfitter oder im Army Store auch günstiger.

Die besten Fotos beim Reiten macht man mit einfachen Autozoom-Kameras. Die guten Spiegelreflex-Kameras sind hier meist zu unhandlich und zu schwer.

Bei weiteren Fragen... einfach eine e-Mail schicken!!!

[ nach oben ]

© Midnight Special Ranchurlaub & WebDesign


Datenschutzerklärung