Midnight Special Ranchurlaub - Die Ranch Tour 2004!
Bellota Ranch, Tanque Verde Ranch, Phoenix

Bellota Ranch Tanque Verde Ranch Tanque Verde Ranch

11.09.2004
September 11th... was für ein Datum... Aber alles ist ruhig, nun ja, auf den Ranches merkt man eh nicht viel davon, was in der weiten Welt vor sich geht.

Ich habe frühs noch eine Foto-Runde gemacht, den Abritt der Schotten sauber verpasst :-( und bin dann mit dem Shuttle zur Tanque Verde Ranch. Das ist ein Ranch Resort vom Feinsten. Ich hatte eine Verabredung mit Chris, aber da der Morgenritt gleich los gehen sollte wurde ich zum Korral geschickt. Da wurden bereits die Gäste auf die Pferde verfrachtet. Es waren viele sehr große Pferde dabei, Kaltblut-Kreuzungen. Beim Gewicht vieler Gäste ist die Tendenz zu schweren Pferden durchaus zu verstehen :-).

Mir wurde ein riesiger Fuchs verpasst. Oh, der erinnerte mich so sehr an mein Pferd 4H von Dryhead, der letztes Jahr leider gestorben ist... nicht nur die Farbe, auch die Gänge... und wenn ich ihn etwas zurück hielt, um Fotos machen zu können, dann drehte er den Kopf etwas und schaute mich fragend an, als wolle er sagen: "Du meinst, das ist ok, was wir jetzt machen?"... Ach ja, armer 4H...

Da es ziemlich heiss war ritt ich mein Pferd in den Schatten und wartete da, dass es los geht. Kommentar eines Gastes: "Ich wünschte, ich könnte mein Pferd da rüber reiten." ... Die anderen Pferde gingen mit ihren Gästen mitten in die Arena und stellten sich in einer Reihe auf. Da war nixx mit Schattem :-)))))... Ich saß auf meinem Schlachtross in voller Montur, Cowboyhut, dreckige Jeans, noch dreckigere Boots, da wurde ich gefragt, ob ich den Ritt führe... :-) ... ich sagte, dass ich auch nur ein Gast bin, was mir ziemlich erstaunte Blicke einbrachte.

Es war ein netter Ritt, nur einmal war der Wrangler ziemlich nervös, nämlich, als ich ihn fragte, ob ich wegen Fotos vorn reiten kann. Er gab mir das ok, meinte aber wohl, dass ich als erster Gast hinter ihm reiten soll. Aber ich war auf einmal GANZ vorn, da hatte er Bammel, dass mir was passiert und er Zoff bekommt... hihi...

Ansonsten haben sie es bei diesem SCHRITTausritt nicht so eng gesehen, wenn jemand mal ein Stück trabt, um den Anschluss an den Vorreiter zu bekommen. :-)))))

Aufsteigen ist leicht, selbst bei den Riesenrössern, alle Ranches haben einen "Step Stone", von dem aus man bequem auf's Pferd kommt. Und auch die Wrangler benutzen diese Aufsteig-Hilfe. Man sollte nur nichts verlieren oder aus anderen Gründen unterwegs vom Pferd müssen, das ist dann etwas schwierig...

Runter geht's noch easy. Und mit einem kleinen Trick: Man stellt sich nur mit dem Ballen in den linken Steigbügel, steigt ganz normal ab und auf dem Weg nach unten lässt man sich aus dem linken Steigbügel raus rutschen. So landet man sachte mit beiden Füßen auf dem Boden. :-)

Wieder auf der Ranch angekommen traf ich mich mit Chris und sie machte einen Rundgang mit mir. Wow, was die da alles haben, Outdoor Pool und Spa, Indoor Pool und Spa, Fitnessraum, Maniküre, Pediküre (Hufpflege für Gäste), Tennisplätze... Chris: "Aber nur einer ist mit Flutlicht, damit man auch nachts spielen kann." ... schade...
:-))))

Bin dann zum Lunch gegangen, es gab wieder mal tolles Essen. Da war auch grad' ein Meeting vom "Red Hat Club", alles ältere Frauen in lila Kleidern mit roten oder pinken Hüten. Der Club macht nixx als sich gelegentlich zu netten Dinner Parties zu treffen. Natürlich in voller Montur, alles in lila und rot/pink. War witzig...

Danach war noch ein Foto-Rundgang angesagt. Ich landete natürlich wieder beim Korral und wurde gefragt, ob ich auf den Schritt-Ausritt mitgehen möchte. "No more walking rides, please!" ... OK, und was w&aul;re mit Galopp-Unterricht? Nun ja... Fotos davon kann man ja machen...

Das ist in der Arena. Ob ich hin LAUFEN will. Ich fragte nach der Alternative. Ich könne auch hin REITEN. OK, das hört sich gut an. Die anderen Gäste, die Galoppieren lernen sollten, die hatten leichte, temperamentvolle Pferde, die sicher leicht in Galopp zu bekommen waren. Ich bekam wieder mein Schlachtross Valentin, der ein tolles Fotografier-Pferd war.

Es war interessant, beim Galopp-Unterricht zu zu schauen und Fotos zu machen. Eine Frau hatte ein sehr flottes Pferd, sie bekam etwas Panik bei dem vorgelegten Tempo und konnte den Wallach in der Oval-Bahn nicht kontrollieren. Dann war das Pferd so irritiert, als sie wieder dran war, da wollte er keinen Schritt mehr machen.

Inzwischen hatte ich auch Lust auf einen Galopp mit meinem Schlachtross bekommen, der Wrangler guckte etwas zweifelnd, ob ich den Esel wohl in Gang bekomme, gab mir dann aber das ok. Ich stand nun hinter der Frau mit dem hektischen Pferd. Das wollte nun keinen Schritt mehr machen, egal in welche Richtung. Ich ritt gaaaaaaanz langsam an ihr vorbei und ihr Pferd fing vorsichtig an, ein paar Schritte zu machen. Cool. Dann war die Galopp-Runde wieder sehr hektisch. Die anderen Pferde zogen ihre Runde immer wie auf Autopilot, ganz in Ruhe, sie wussten schon, wo sie angaloppieren mussten und wo wieder angehalten wurde...

Dann waren wir an der Reihe. Der gute Valentin meinte, er könne die Runde in seinem butterweichen Jog absolvieren. Aber so hatten wir nicht geplant. Ich wurde etwas nachdrücklicher, er schüttelte unwillig den Kopf. Ich hab ihm einen Klaps mit dem Zügel und ab ging die Post. Valentin revanchierte sich für den ungewollten Galopp mit einem Seitensprung in der Kurve, mit dem ich aber schon gerechnet hatte. Ein Charakter-Pferd lässt sich halt was einfallen, man muss nur darauf gefasst sein. Wir beendeten unsere Rumpelrunde mit einem schönen Stop, aus dem Galopp in den Halt auf knapp zwei Metern, dann waren wieder die anderen dran.

Nachdem ich eine zweite Runde absolviert hatte war der Unterricht zu Ende. Die Galopp-Stunde ist ein Test, ob man auf die schnellen Ausritte mit gehen kann. Was soll ich sagen, ich wollte eigentlich nur Fotos machen und ICH habe den Test bestanden. Der Wrangler meinte, ich könne ab sofort die Galopp-Ritte mit machen. "You kind of know what you are doing." ... Wäre ja auch peinlich, wenn dem nicht so wäre :-))))... Aber die Galopp-Erlaubnis nutzte mir nicht viel, da ich ja am selben Tag noch abreisen musste und die Galopp-Ritte immer nur frühs sind, wenn es noch nicht so heiss ist.

Im Office fand ich einen Computer-Tisch und richtet mich da ein, um die CD für Chris fertig zu machen. Nach und nach kamen Gäste vorbei, die auf dem Ritt waren, und fragten nach Fotos. Ratzfatz war mein Diskettenvorrat aufgebraucht und als dann der letzte Gast auftauchte, da habe ich ihm eine CD gebrannt. Er kannte viele Leute vom Ritt und versprach, ihnen Kopien zu machen. Hat sich mit $20 für die CD revanchiert. Das hab' ich gern genommen :-))))))

Eigentlich wollte ich gegen 17 Uhr in Phoenix sein, nun war es 17 Uhr und ich saß immer noch im Office der Tanque Verde Ranch. Aua! Habe die CD für Chris abgegeben und mich dann auf den Weg gemacht. War so die Tagesschnellste auf der Interstate :-)))) und kurz nach Einbruch der Dunkelheit kam ich in Phoenix an.

Wenn ich auf der Ranch noch mal auf den Plan geschaut hätte, wie ich zur Jugendherberge komme, dann wäre ich schneller da gewesen, hätte einfach nur die I10 in Richtung Westen bis zur 7th Street fahren brauchen. So fuhr ich erst mal am Flughafen ab, suchte mir einen Parkplatz, kramte die Anreise-Infos raus und schlug mich dann zur 9th Street durch, wo ich die Jugendherberge auch ganz leicht fand.


Bin eingecheckt, was für ein Kulturschock, von Bellota und Tanque Verde in Jugendherberge! Aber ich wollte sie mal austesten und muss sagen, es war echt ok. Ein super Wohnzimmer, daran eine Küche, saubere Zimmer und Betten, in Bad und WC war alles ok :-))))) ... die $15 für die Übernachtung waren gut angelegt.

Im Zimmer mit mir war eine Frau aus der Schweiz, die ein paar Monate bei den Indianern gelebt hat. Sie war total begeistert von der Freiheit, die die Indianer ihren Tieren lassen. Wusste aber michts dazu zu sagen, was ich ihr von den klapperdürren Touristen-Pferden aus dem Monument Valley erzählte. Ich hatte von den Deutschen, die ich am Paria Movie Set getroffen hatte, Schlimmes über den Zustand der Pferde im Valley gehört. Nadine reitet auch in Deutschland und sie meinte, sie wollten eigentlich reiten, haben den Ritt aber abgeblasen, als sie die Pferde sahen. Wenn nur mehr Leute so handeln würden... Als ich 1996 zum ersten Mal im Valley war, da sahen die Pferde top aus, aber jedes Mal wurde es schlechter. 2001 waren die Pferde schon arg mager, die Hufe aber ok, jetzt soll es ziemlich arg aussehen... Schade eigentlich... Wenn man $120 für einen Tagesritt nimmt, dann sollte ein bissel Futtergeld schon abfallen...

Die Schweizerin erzählte bestimmt zwei Stunden von ihren spirituellen Erfahrungen, war teilweise auch sehr interessant. Aber dann merkte sie, dass ich doch langsam müde wurde... Cool, sonst wäre ich ihr nämlich gnadenlos mitten im Satz eingepennt... :-)))))

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